Für das Magazin Lebens(t)räume: Was die Sterne und die Zahlen gemeinsam haben
Von Manfred Mohr
Schon immer hat es die Menschen ganz besonders interessiert, geschickte Möglichkeiten zu entdecken, mit deren Hilfe Rückschlüsse auf den eigenen Charakter möglich werden. Zwei der sicherlich ältesten und bekanntesten dieser Methoden sind die Astrologie und die Numerologie. Beiden gemeinsam ist das Ziel, anhand des Geburtszeitpunktes Aussagen über die besonderen Verhaltensweisen eines Menschen machen zu können. Doch vom Grundsatz her sind die beiden gar nicht so verschieden. Ich würde sogar sagen, beide verhalten sich zueinander wie Geschwistern, so wie Bruder und Schwester.
In der Typenlehre der Astrologie werden 12 Sternzeichen verwendet, denen die Planeten und die Häuser eines Horoskopes zugeordnet werden. In der Numerologie finden sich dagegen jedoch nur 9 grundsätzliche Charaktertypen, die den Zahlen 1 bis 9 entsprechen. Beide betrachten allerdings das Gleiche, und zwar die möglichen Verhaltensweisen von uns Menschen, wenn auch aus verschiedenen Blickwinkeln. Ganz natürlich können darum Zusammenhänge zwischen den Sternzeichen und den Lebenszahlen der Numerologie hergestellt werden. So entspricht die Lebenszahl 6 beispielsweise über weite Strecken den Eigenschaften des Sternzeichens Jungfrau, während die Lebenszahl 8 den Besonderheiten des Sternzeichens Skorpion recht nahe kommt. Da es zwar 12 Sternzeichen, aber nur 9 Lebenszahlen gibt, kann diese Zuordnung jedoch nicht immer wie eben genau 1:1 gelingen. Manche Sternzeichen müssen sich darum die Eigenschaften einer Lebenszahl teilen, so entspricht zum Beispiel die Lebenszahl 1 der Kombination von Charakteristiken sowohl des Widders wie auch des Wassermannes.
Um nun die Astrologie mit der Numerologie zu verbinden, kommt die größte Gemeinsamkeit von beiden zum Einsatz: Für beide Formen der Charakterkunde benötigt man nur das Geburtsdatum des betreffenden Menschen. Die meisten von uns wissen sicherlich ihr Sternzeichen bereits, und die Lebenszahl berechnet sich einfach aus der Quersumme der einzelnen Zahlen dieses Datums. Nehmen wir beispielsweise das Datum 17.7.1954, so ergäbe die Rechnung das Ergebnis: 1+7+7+1+9+5+4= 34. Addiert man nun diese zweistellige Zahl noch einmal, so ergibt dies 3+4=7. Die Lebenszahl ist somit eine 7 und wird als (34/7) dargestellt. Manchem ist dieses Datum vielleicht sogar bekannt, an diesem Tag wurde unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel geboren.
Unter der Lebenszahl 7 finden sich übrigens auffallend viele große Politiker, darunter Hans-Dietrich Genscher, Vladimir Putin, Willy Brand, Winston Churchill oder Edmund Stoiber. Was sollte man wohl auch anderes erwarten, steht die Lebenszahl 7 doch für Feingefühl, Harmoniestreben, Intuition und Diplomatie. Irgendetwas muss wohl dran sein an der Idee, dem Zeitpunkt unserer Geburt eine Wirkkraft auf unsere Persönlichkeit zuzusprechen.
Noch ein Beispiel gefällig? Nehmen wir das Geburtsdatum 14.3.1879, was sich zur Lebenszahl 1+4+3+1+8+7+9 = 33, 3+3 = 6 errechnet. Albert Einstein wurde unter dieser Lebenszahl 6 geboren, die, wie eben schon erwähnt, in vieler Hinsicht die Eigenschaften des Sternzeichens Jungfrau aufweist: analytische Fähigkeiten, Genauigkeit, Ordnungssinn und disziplinierte Arbeit.
Betrachtet man nun die Lebenszahl 6 genauer, so entdeckt man hier weitere geniale Persönlichkeiten, denen wie Einstein in besonderer Weise die der Jungfrau eigene „Nutzbarmachung des Möglichen“ gelang: Galileo Galilei, Thomas Alva Edison oder Konrad Duden, dem es mit der Akribie und dem Perfektionsstreben der Jungfrau bestimmt war, die deutsche Sprache in eine Form zu bringen und so neu zu definieren.
Das Geburtsdatum ermöglicht uns darum gleich zwei Aussagen, die beide gleichermaßen auf den Charaktertyp eines Menschen Einfluss nehmen, nämlich das Sternzeichen wie die Lebenszahl. Sowohl die Sterne wie auch die Zahlen wirken zu diesem Zeitpunkt in gleicher Weise auf einen Menschen ein, erlauben aber außerdem verschiedene Blickwinkel und machen die möglichen Aussage zur Persönlichkeit darum feiner und genauer. Verwendet man Sternzeichen und Lebenszahl gleichberechtig zur Persönlichkeitsanalyse, so können sich beide je nach vorhandener Kombination verstärken oder abschwächen, ähnlich, wie es in der Astrologie etwa durch die Hinzunahme des Aszendenten zum Sternzeichen geschehen kann.
Bleiben wir beim Beispiel der Lebenszahl 6, so ist Albert Einstein unter dem Sternzeichen Fisch geboren, das ja astrologisch der Jungfrau (die der Lebenszahl 6 entspricht) gegenüberliegt. Darum verbindet sich in seiner Persönlichkeit die intuitive, neugierige
Fisch-Charakteristik mit dem Blick fürs Detail der Lebenszahl 6 und der Jungfrau, was uns die epochemachende neue Denk- und Sichtweise der Relativitätstheorie beschert hat.
Nehmen wir noch ein weiteres Beispiel dieser Lebenszahl. Interessant wird es nun, wenn die Kombination von Sternzeichen und Lebenszahl sich gegenseitig besonders betont. Jede Eigenschaft der Jungfrau und der Lebenszahl 6, sei sie nun gut oder eher nicht so gut, werden hier verstärkt. Im Licht finden wir hier einen Charakter vor, der besonders gut analytisch zu denken versteht, exakt und genau zu arbeitet und der anpassungsfähig ist wie kaum ein zweiter. Im Schatten zeigt sich dieser Typ überängstlich und perfektionistisch, um keine Fehler zu zeigen und keine Angriffsfläche für Kritik.
Ein Vertreter, der sowohl mit Licht wie auch Schatten dieser Prägung gesegnet wurde, ist der Popsänger Michael Jackson, geboren am 29.8.1958, und damit Jungfrau mit der Lebenszahl (42/6). Er gilt als der erfolgreichste Sänger aller Zeiten. Neben allen positiven Eigenschaften dieser Kombination, die ihn zu diesem großartigen Erfolg führten, traten gleichzeitig bei ihm auch die Schattenseiten zu Tage, wie beispielsweise seine Unnahbarkeit. Auf seiner Farm Neverland zog er sich in seine Traumwelt zurück.
Kombiniert man nun jedes der 12 Sternzeichen mit jeder der 9 Lebenszahlen, so kommt es zu insgesamt 12 x 9 = 108 Kombinationsmöglichkeiten, die eine neue Form von Charakteranalyse ermöglicht.
Dr. Manfred Mohr ist Autor, Coach und Seminarleiter. Er zählt mit mittlerweile mehr als 20 Büchern zu den produktivsten und bekanntesten Schriftstellern im Genre Lebenshilfe. Im Februar 2019 erschien sein neues Buch „Deine Zahlen, deine Sterne – sich selbst erkennen, andere verstehen“, in dem er seine neuartige Charakterkunde vorstellt, die so einfach umsetzbar ist, dass sie ohne die Mithilfe eines Computers auskommt.