Die Schule der Engel- Artikel in Engelwege, August 2014
Die Schule der Engel
Wie lernt man, die Sprache der Engel zu verstehen? Viele von uns sehnen sich danach, und doch, dieser innigliche Kontakt ist nur den wenigsten beschieden. Manche kommen mit dieser Begabung sogar auf die Welt, sie wird ihnen in die Wiege gelegt. Andere, so wie du und ich, haben aber einen Art Ausbildung zu durchschreiten, um diese Gabe in sich zu eröffnen. Von den Herausforderungen auf diesem Lehrpfad berichtet das neue Buch „Die Schule der Engel“ von Waliha Cometti, meiner langjährigen Freundin und treuen Weggefährtin, das eben erschienen ist.
Sehr ehrlich, wie es ihre Art ist, lässt sie uns teilhaben an den Herausforderungen, die sie auf der Suche nach ihrer eigenen Wahrheit bewältigen durfte. Als kleines Mädchen wäre sie niemals auf die Idee gekommen, dass die Engel eines Tages gerade sie auswählen würden, um durch ihren Mund zu sprechen. Zeitlebens war sie eher scheu und schüchtern, und hätte sich dies niemals selbst zugetraut. Vielleicht ist aber gerade diese Eigenart von ihr bereits ein wichtiger Aspekt, warum der Himmel gerade sie mit dieser wichtigen Aufgabe betraut hat. Ganz offensichtlich braucht es eine große Demut, die Stimme eines Engels vernehmen zu können. Waliha hat mir berichtet, sie macht sich ganz leer, um sozusagen wie ein Gefäß gefüllt zu werden von der Energie des Engels, der gerade durch sie sprechen möchte. Zuviel Ego wäre in diesem Falle völlig fehl am Platze. Es braucht eine gewisse Feinheit in diesem Moment, bei dem das zu grobe Ego eher hinderlich erscheint.
Zunächst wandte sich Waliha darum in ihren jungen Jahren einer zutiefst weltlichen Aufgabe zu, sie wurde Modedesignerin. Und schon bald stellte sich der Erfolg ein, sie arbeitete für große Labels und war bald eine der angesehensten Modeschöpferinnen der Schweiz. Einige Jahre war sie damit zufrieden, doch dann stellte sich in ihr eine innere Sehnsucht ein, die sie auf ihre ureigenste Suche nach dem Sinn dieses Lebens trieb. Immer wieder auf dieser jahrelangen inneren Reise über Stationen wie Yoga, indische Gurus und spirituelle Lehrer stellte sie Fragen. Und dann geschah, was sie selbst am wenigsten erwartet hatte: die Engel antworteten ihr. Sie wurden ihre Lehrmeister und ständige Begleiter.
Petrus beispielsweise lässt durch sie allen Lesern sagen:
„Klopf ruhig im Himmel an!
Jeder ist willkommen:
Der, der wachsen möchte.
Der, der mehr werden möchte –
Für sich und für alle anderen.
Denn das, was wir als Menschen als Gaben erhalten haben, es ist nicht für uns, es ist als Geschenk für alle anderen Menschen gedacht. Wir alle sind als göttliche Geschenke auf diese Welt gesendet worden, doch leider sind wir offenbar alle zu gut verpackt worden, so gut, dass wir die meiste Zeit unseres Lebens damit verbringen, endlich aus unserer Schale schlüpfen zu dürfen. Wir sind das Geschenk, und nicht die Verpackung! Wenn wir uns aus den vielfältigen Vorstellungen gelöst haben, wer wir denken, zu sein, dann erst wird das Tor geöffnet, zu dem, was wir wirklich sind. Waliha sagt dazu in ihrem Buch:
„Denn wir alle, und das ist der sehnlichste Wunsch des Göttlichen, sollen nichts anderes, als das werden, war wir in Wahrheit immer schon sind: Fühlende, selige, herrliche und liebende Menschenwesen. Dieses Buch soll Anleitung und Wegweiser sein auf dieser Reise zu uns selbst. Und alle, die ebenfalls Sehnsucht haben, zu wachsen und zu werden, was ihnen vom Himmel bereits in die Wiege gelegt ist, sind herzlich eingeladen, die Schule der Engel kennen zu lernen und ihr persönliches Glück und ihren eigenen Erfolg zu verwirklichen.“
Es war und ist für mich ein großes Privileg und ein ganz besonders Glück, seit mehr als 15 Jahren dieser Schule beiwohnen zu dürfen. In meinen Mitschüler habe ich meine Seelenfamilie gefunden, und ich fühle mich ihnen und Waliha auf das Innigste verbunden. Auch wenn ich diese Menschen nur einmal im Jahr sehe, so ist die Freude doch immer sehr immens, meine Seele lacht jedes Mal, wenn wir uns aufs Neue in die Arme schließen dürfen.
Seit ich in der Engelschule die Bank drücke, sind viele Dinge in meinem Leben geschehen, für die ich wirklich und aufrichtig Danke sagen darf. In dieser Zeit habe ich Bärbel kennengelernt, unsere Kinder sind geboren worden, und wir haben 2006 auch im Rahmen eines Wochenseminares bei Waliha spirituell heiraten dürfen. Die Engel haben dieser Trauung beigewohnt, und einer von ihnen ist sogar auf einem Foto sichtbar geworden, wie ich bereits 2012 hier im Engelmagazin berichtet habe. Und schließlich waren es auch die vielen Hilfen und Unterstützungen von Waliha und meinen Seelenfreunden in der Engelschule, die mich getragen und unterstützt haben, als Bärbel starb. Wohl dem, der solche Freunde hat, kann ich nur sagen. Also, Danke!
Für mich ist es auch heute noch unvorstellbar, selbst einmal die Worte der Engel hören zu können. Wenn auch nicht jedem dieser Kontakt zum Himmel beschert sein mag, so kann doch jeder lernen, sein Herz zu spüren, und seiner Stimme zuzuhören. Mit seinem Herzen kann jeder hören, und jedem ist es auch vergönnt, mit ihm sprechen zu lernen. Ein Aspekt der Engelschule ist es nämlich, die „Herzensohren“ wie auch die „Herzensaugen“ kennen zu lernen und zu entwickeln. „Ausbilden“ ist hier sehr wörtlich gemeint: wir lernen, die Augen und die Ohren des Herzens „auszubilden“, sie zu spüren und ihre Fähigkeiten zu entdecken. Und das wichtigste Hilfsmittel dabei ist die Liebe.
„Die Praxis, den Fehlern, den Unvollkommenheiten und den Unarten Liebe zu geben, es erlaubt dir, bei dir zu bleiben, bei dir zu sein – „ich bin, was ich bin“. In diesem Sein ist alles enthalten, was du brauchst, um das zu vollbringen, was dich selig macht, was dich glücklich macht,“ schreibt Waliha. Liebe ist in diesem Sinne der Weg und das Ziel, zu uns selbst. Und Liebe öffnet uns auch den Zugang zum Himmel, so wie schon Johann von Kastl sagte: „Liebe ist der Weg Gottes zu den Menschen, und der Weg des Menschen zu Gott.“
In unserer heutigen Zeit ist die Kultivierung von Liebe zu uns und auch zu allen Menschen die vielleicht wichtigste Qualität überhaupt. Der Zugang zur Liebe gelingt uns über unser Herz. Dem geöffneten Herzen steht der Himmel offen, und er wartet nur darauf, von uns entdeckt zu werden. In unserem Herzen sind Türen verborgen, die uns in die Räume der Liebe verführen möchten. Je mehr Türen wir entdecken und erkunden, umso größer wird dann unser Herzenspalast. Wir entdecken schließlich, dass wir ein Geschenk des Himmels sind, wenn wir diese Liebe in uns verstärken und sie als Gabe auch anderen Menschen zu Teil werden lassen.
Manfred Mohr ist Autor und Seminarleiter. Am 10.-12. Oktober 2014 gibt es gemeinsam mit Waliha Cometti das Wochenendseminar „Die Liebe in der neuen Zeit“, wo alle Neugierigen die Räume ihres Herzens kennenlernen dürfen. ww.manfredmohr.de
Das neue Buch von Waliha Cometti wird am 18. August bei Goldmann erscheinen: „Die Schule der Engel – Wie wir Meister unseres Lebens werden“, 352 Seiten, 12.99 Euro. www.waliha.ch